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Art und Menge

Das richtige Futter für Kaninchen

Welches Futter ist geeignet?
Bei der Fütterung von Kaninchen gilt: Frischfutter first! Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

18.09.2022, 08:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Eine muntere Kaninchenbande zu beobachten, lässt das Herz eines jeden Kleintier-Fans höherschlagen. Allerdings gibt es beim Thema Ernährung so manches Missverständnis – sowohl bei Kaninchen-Neulingen als auch bei erfahrenen Haltern. PETBOOK beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema Kaninchenfutter.

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Im Zoofachhandel gibt es ganze Regalmeter mit Futtermischungen für Kaninchen. Sie werden als „Premiumfutter“, „Alleinfuttermittel für Kaninchen“, „Kraftfutter“ oder „Kaninchen-Müsli“ verkauft und enthalten meist einen Mix aus Pellets, getrocknetem Gemüse, Nüssen und Samen. Doch ist es überhaupt notwendig, solche Produkte zu kaufen? Oder benötigen die Tiere derartige Fertigmischungen gar nicht? PETBOOK klärt auf, welches Futter das beste für Kaninchen ist.

Was sollte man Kaninchen als Hauptfutter anbieten?

Um herauszufinden, was das beste Futter für Hauskaninchen ist, lohnt es sich, die Fressgewohnheiten ihrer wilden Verwandten näher zu betrachten: Wildkaninchen sind Vegetarier und ernähren sich in erster Linie von frischen Gräsern, Kräutern und Blättern. Gelegentlich knabbern sie auch an Rinde und Wurzeln. Analog sollte das Futter für die als Haustiere gehaltenen Kaninchen aussehen. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt folgende Zusammensetzung:

  • 70 Prozent frisches Grünfutter, etwa Salat, Löwenzahn und/oder Kräuter; wer wilde Kräuter für seine Kaninchen pflücken möchte, sollte dies abseits der Straße tun und darauf achten, dass die Halme, Blätter und Blüten frei von giftigen Pflanzenschutzmitteln sind
  • 20 Prozent Gemüse, Wurzel- und Knollengemüse mögen Kaninchen besonders gern
  • 10 Prozent Obst, dieses am besten als Leckerli aus der Hand füttern

Den Hauptbestandteil des Kaninchenfutters machen Gräser, Blätter und Kräuter aus – sowohl in getrockneter als auch in frischer Form. Die Tiere haben ein ausgeprägtes Bedürfnis zu knabbern und zu kauen, welches sie mit Grünfutter am besten stillen können. Ist der Anteil an Gemüse und Obst in ihrer Ernährung zu hoch, kann es zu Verdauungs- und Zahnproblemen kommen.

Übrigens müssen Kaninchen regelmäßig kleine Portionen Futter aufnehmen, um den Darm gleichmäßig zu belasten. Bekommen sie (zu) lange nichts zu fressen, kann die Verdauung zum Erliegen kommen. Dann besteht akute Lebensgefahr.

Wie viel sollten Kaninchen pro Tag fressen?

Insgesamt sollte ein Kaninchen jeden Tag mindestens 200 Gramm Frischfutter pro Kilogramm Körpergewicht bekommen. Hochwertiges Heu muss den Langohren rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Das Raufutter sollte viele duftende Kräuter enthalten, nicht allzu holzig und frei von Staub und Schimmel sein. Zum Benagen können frische heimische Obstbaumzweige in den Auslauf oder das Kaninchenheim gelegt werden.

Sind auch Futtermischungen geeignet?

Und was ist nun mit den Futtermischungen aus dem Zoofachhandel? Tatsächlich sind diese in vielen Fällen unnötig – oder sogar schädlich. Nur Kaninchen mit einem erhöhten Energiebedarf, beispielsweise trächtige oder säugende Tiere, sollten zusätzlich zu ihrer Grünfutter-Ration auch etwas Trockenfutter bekommen. Werden die Langohren während der kalten Jahreszeit im Außenstall gehalten, kann es sinnvoll sein, ihnen im Winter ebenfalls ein paar zusätzliche Pellets zu geben. Alle anderen Kaninchen brauchen derartiges „Kraftfutter“ in der Regel nicht.

Bei der Auswahl des passenden Trockenfutters für bedürftige Kaninchen ist die Mischung entscheidend. Der Mix sollte einen hohen Anteil an getrockneten Kräutern haben, etwas Gemüse und kaum oder besser gar kein Getreide. Doch leider sind die meisten Fertigmischungen, die für Kaninchen angeboten werden, zu rohfaserarm und gleichzeitig zu energie- und mineralstoffreich. Bekommen die Tiere dennoch hauptsächlich dieses „Alleinfuttermittel“ zu fressen, kann dies zu Übergewicht, Durchfall und verminderter Zahnabnutzung führen.

Kann ich Kaninchen mit getrocknetem Brot füttern?

Getrocknetes Brot ist für Kaninchen tabu und ist für die Tiere sogar schädlich. Es kann zu Übergewicht führen und zu Verdauungsproblemen. Man sollte Trockenbrot ebenso wie Joghurt-Drops oder Knabberstangen nicht einmal als Leckerli geben. Als gesunde Snacks können pro Tag und Tier stattdessen beispielsweise eine halbe Erbsenflocke, eine Weintraube oder ein Sonnenblumenkern gereicht werden.

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Quellen

Themen Kaninchen
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