1. Mai 2025, 16:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Mit ihrer fuchsähnlichen Erscheinung, dem seidigen halblangen Fell und einem lebhaften Wesen zieht die Somali-Katze schnell alle Blicke auf sich. Diese seltene Rasse kombiniert die Eleganz der Abessinier mit einer Extraportion Verspieltheit und Intelligenz – ideal für aktive Katzenfreunde.
Die Somali-Katze ist mehr als nur die langhaarige Variante der Abessinier – sie ist eine eigenständige Rasse mit einer spannenden Geschichte, außergewöhnlicher Farbvielfalt und einem intensiven Sozialverhalten. Durch eine genetische Besonderheit, die ursprünglich als zuchtuntypisch galt, entstand diese aparte Katzenrasse, die sich heute großer internationaler Beliebtheit erfreut. Der buschige Schwanz, das seidig getickte Fell und der wache Blick verleihen ihr eine wilde Note – doch im Herzen ist sie eine äußerst menschenbezogene, verspielte Begleiterin. Für eine artgerechte Haltung ist jedoch einiges zu beachten: Ihr Bewegungsdrang und ihre soziale Natur verlangen Aufmerksamkeit, Raum und Beschäftigung. Gleichzeitig ist die Somali intelligent, neugierig und zeigt sich oft als kommunikativ und anhänglich. Doch trotz ihres robusten Auftretens gibt es einige gesundheitliche Aspekte, die verantwortungsvolle Züchter und Halter unbedingt kennen sollten.
Herkunft
Die Somali-Katze geht auf langhaarige Abessinier zurück, die sich seit den 1940er-Jahren vereinzelt in Würfen zeigten. Zunächst wurden diese Tiere als zuchtausschließende Liebhaberkatzen betrachtet, doch in den späten 1960er-Jahren erkannte man ihr Potenzial. Die gezielte Zucht begann in den USA, nachdem die Züchterin Evelyn Mague 1967 auf diese seltenen Tiere aufmerksam wurde. 1972 gründete sie den Somali Cat Club of America (SCCA), und 1979 erfolgte die offizielle Anerkennung durch die Cat Fanciers‘ Association. Die Fédération Internationale Féline (FIFe) erkannte die Rasse 1982 in Europa an.
Genetisch lässt sich das rezessive Langhaar-Gen auf Abessinier wie „Raby Chuffa“ zurückführen, der 1953 aus England in die USA importiert wurde. Neben den USA war Australien ein bedeutendes Zuchtland, wo Somali-Katzen teilweise unabhängig von Abessiniern weiterentwickelt wurden. Trotz des Namens hat die Somali-Katze geografisch nichts mit Somalia zu tun – die Bezeichnung dient lediglich der symbolischen Verbindung zur Abessinierkatze.
Aussehen & Fell
Die Somali-Katze ist mittelgroß, elegant, muskulös und wirkt durch ihren buschigen Schwanz, die lange Halskrause und das dichte, seidige Fell wie eine kleine Wildkatze – oft wird sie auch als „Fuchskatze“ bezeichnet. Ihre Konturen sind weich, der Kopf keilförmig mit sanftem Profil, großen mandelförmigen Augen (Bernstein, Grün oder Gelb) und weit auseinanderstehenden Ohren. Charakteristisch ist das sogenannte „Ticking“ – jedes einzelne Haar zeigt zwei bis drei dunkle Bänder auf heller Grundfarbe, was eine faszinierende Tiefenwirkung erzeugt. Das halblange Fell ist dicht, liegt am Körper an und wirkt besonders im Winter voluminös. Die Somali gibt es in zahlreichen Farbschlägen, darunter Wildfarben (rötlich-braun mit schwarzem Ticking), Sorrel (kupferrot mit schokoladenbraunem Ticking), Blau, Fawn sowie in silbernen Varianten. Die endgültige Farbintensität und das Ticking entwickeln sich häufig erst im Alter von etwa zwei Jahren vollständig.
Charakter & Gemüt
Somali-Katzen gelten als temperamentvoll, wachsam und ausgesprochen intelligent. Sie sind verspielt, neugierig und suchen stets den Kontakt zu ihren Bezugspersonen. Dabei zeigen sie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Eigenständigkeit und Anhänglichkeit. Häufig kommunizieren sie mit sanften Lauten und begleiten ihre Halter aktiv durch den Alltag. Ihre hohe Sozialkompetenz macht sie zu guten Mitbewohnern für Familien mit Kindern oder anderen Haustieren, solange genügend Aufmerksamkeit gewährleistet ist. Zwar sind sie etwas unabhängiger als Abessinier, doch genauso menschenbezogen und sensibel in ihren Bindungen. Die Somali braucht mentale und körperliche Stimulation – ohne ausreichende Beschäftigung kann sie schnell unterfordert oder unruhig werden.
Training & Beschäftigung
Dank ihrer Intelligenz sind Somali-Katzen gut für Clickertraining und Denkspiele geeignet. Sie lieben abwechslungsreiche Herausforderungen und erkunden gerne neue Reize in ihrer Umgebung. Fummelbretter, Apportierspiele und interaktive Intelligenzspielzeuge bieten sich ebenso an wie Klettermöglichkeiten auf mehreren Ebenen. Manche Tiere begeistern sich sogar für Katzen-Agility. Freigang – idealerweise gesichert – ist für diese energiegeladenen Tiere besonders wertvoll. In der Wohnung sollte unbedingt ausreichend vertikale Fläche zum Klettern, Verstecken und Spielen geboten werden. Langeweile ist für diese lebhafte Katze keine Option.
Richtige Haltung & Pflege
Die Somali benötigt viel Bewegung und mentale Anreize. Sie kann in reiner Wohnungshaltung leben, wenn ein gesicherter Balkon, ein hoher Kratzbaum und interaktive Beschäftigungen vorhanden sind. Optimal ist ein katzensicherer Garten oder Freigehege. Ihre soziale Art macht Einzelhaltung ungeeignet – ideal ist die Haltung im Paar, vorzugsweise mit einer weiteren Somali oder einer ähnlich aktiven Katze. Ihr halblanges, seidiges Fell ist pflegeleicht und verfilzt kaum, muss jedoch regelmäßig, besonders im Fellwechsel, gebürstet werden. Frühzeitige Gewöhnung erleichtert die Pflege. Die Somali schätzt die gemeinsame Fellpflege häufig als Zuwendung.
Ernährung
Als energiegeladene und agile Katze hat die Somali einen erhöhten Nährstoffbedarf, der durch hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil gedeckt werden sollte. Ein Proteingehalt von mindestens 85 % tierischer Herkunft ist empfehlenswert. Auch eine Mischung aus Nass- und Trockenfutter hilft, die Flüssigkeitsaufnahme sicherzustellen. Kohlenhydrate sollten möglichst gering gehalten werden. Die Futtermenge sollte stets an Alter, Aktivität und Gewicht angepasst werden. Gelegentliche Snacks sind erlaubt, müssen aber in die Kalorienbilanz einberechnet werden. Bei Unsicherheiten zur Fütterung oder Futterunverträglichkeiten ist tierärztlicher Rat einzuholen.
Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten
Trotz ihrer Robustheit weist die Somali-Katze einige genetisch bedingte Krankheitsrisiken auf, die sie mit der Abessinier teilt. Dazu zählt die Pyruvatkinase-Defizienz (PK-Defizienz), eine erblich bedingte Enzymstörung, die zu Blutarmut (hämolytischer Anämie) führen kann. Ebenso relevant ist die Progressive Retinaatrophie (PRA), eine degenerative Erkrankung der Netzhaut, die zu vollständiger Erblindung führen kann. Beide Erkrankungen lassen sich heute durch Gentests nachweisen – seriöse Züchter testen daher ihre Zuchttiere. Weitere Gesundheitsrisiken betreffen Zahnerkrankungen, Hüftdysplasie und in seltenen Fällen Polyzystische Nierenerkrankungen (PKD). Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind unerlässlich, um diese Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.

Somali

Abessinier

Richtige Haltung und Pflege der Türkisch Angora
Die Somali-Katze im Überblick
- Charakter: aktiv, intelligent, verspielt, menschenbezogen
- Größe: mittelgroß, Schulterhöhe bis 40 cm
- Gewicht: ca. 4–5 kg
- Fell: halblang, seidig, dicht, mit charakteristischem Ticking
- Farben: Wildfarben, Sorrel, Blau, Fawn, diverse Silbervarianten
- Pflege: regelmäßig bürsten, besonders im Fellwechsel
- Besonderheiten: braucht viel Beschäftigung, ideal mit gesichertem Freigang, nicht zur Einzelhaltung geeignet