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Vor dem Gassi gehen

Welche Hundeleine ist für welchen Zweck die richtige?

die richtige Hundeleine
Bei Leinen hat jeder Hundebesitzer die Qual der Wahl – die Entscheidung sollte informiert getroffen werden, denn nicht jede Leine eignet sich für jeden Zweck Foto: Getty Images
Porträt Manuela Bauer
Freie Autorin

18.09.2022, 08:54 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

In erster Linie ist eine Leine ein Hilfsmittel, eigentlich der verlängerte Arm des Besitzers, und nicht nur ein schickes Accessoire. Mit einer Hundeleine kann man den Hund in verschiedenen Situationen führen, z. B. im Straßenverkehr, bei der Begegnung mit anderen Hunden und Menschen, oder beim Training. Aber welche Hundeleine ist für welchen Verwendungszweck die Richtige?

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Bereits Welpen sollte man spielerisch an eine Leine gewöhnen, damit man später als eingespieltes und entspanntes Hund-Mensch-Team durch den Alltag gehen kann. Eine Leine muss nicht als einschränkende Begrenzung für das Tier angesehen werden, vielmehr kann sie Hund und Mensch auch das Gefühl von Sicherheit geben. Doch bei der Wahl der passenden Hundeleine für die jeweilige Situation gibt es eine breite Produktpalette.

Die verschiedenen Arten von Hundeleinen im Überblick

Führleine

Sie ist im Alltag der Klassiker, vielseitig anwendbar, ob in der Stadt im Verkehr oder in Parks und Grünanlagen, in denen Leinenpflicht herrscht. Die gängigsten Modelle sind 1–3 Meter lang. Manche sind auch durch Ringe längenverstellbar und bieten so die Möglichkeit, den Hund „Bei Fuß“ zu führen oder ihm Bewegungsspielraum zu geben. An den Enden befinden sich Karabiner, die man mit einem Halsband oder einem Geschirr verbindet, oder eben mit einem Ring, um die Länge zu variieren. Und man kann sie sich praktischerweise umhängen, wenn der gerade Hund im Freilauf ist.

Retrieverleine

Man bezeichnet sie auch als Moxonleine. Sie ist Führleine und Halsband in einem Stück. Ein Vorteil ist, dass der Hund im Freilauf kein störendes Halsband anhat, mit dem er sich in Zweigen und Ästen verheddern kann. Ein weiterer Pluspunkt ist das schnelle An- und Ableinen.     

Wichtig: Die Retrieverleine muss unbedingt einen Zugstopp haben, damit man den Hund nicht versehentlich würgt. Außerdem sollte sie mit einem Stopper versehen sein, der verhindert, dass der Hund aus der Leine gleitet. Retrieverleinen gibt es in unterschiedlichen Längen. Man muss die Halsung aber noch von der Gesamtlänge abziehen. Deshalb sollte man vor dem Kauf den Umfang des Hundehalses messen. Die effektive Länge der Leine sollte 125 bis 200 Zentimeter betragen.

Schleppleine

Mit einer Länge von bis zu 20 Metern ist sie unentbehrlich für alle Arten von Training wie z. B. dem Rückruftraining. Die Schleppleine sollte nur mit einem Geschirr und niemals mit einem Halsband verwendet werden, da es sonst zu Verletzungen im Halsbereich kommen kann. Für Spaziergänge ist sie weniger geeignet, da sie sich schnell um tierische oder menschliche Gliedmaßen wickelt und sich gefährlich verheddern kann. Auch beim Training sollte man darauf immer ein Auge haben.

Flexileine

Hierbei handelt es sich um eine Rollleine aus Nylon, die in den 70er Jahren entwickelt wurde. Per Knopfdruck rollt sie sich über einen Wickelmechanismus in einem Plastikgehäuse auf. So lässt sich der Hund schnell korrigieren und zurückholen, wenn z. B. Gefahr droht. Man kann sie auch arretieren, wenn eine feste Leinenlänge eingehalten werden soll. Für die Stadt reicht eine Rollleine mit einer Länge bis zu 5 Metern aus. Für Spaziergänge über Wiesen und Felder gibt es auch Leinen mit einer Länge von 20 Metern. Auch hier wird davon abgeraten, sie mit einem Halsband zu kombinieren. Man sollte darauf achten, die Flexileine nicht ständig „auf Zug“ zu verwenden. Sonst lernt der Hund nur schlecht, vielleicht auch mal entspannt an einer locker durchhängenden Führleine zu laufen. 

Ein Hund sitzt angeleint im Gras
Sich entspannt an der Leine zu bewegen, ist eines der ersten Dinge, die ein Hund trainieren sollte Foto: Pexels

Weitere spezielle Hundeleinen

Jäger verwenden sogenannte Befreiungsleinen, bei denen der Karabiner am Halsband unter Zug gelöst werden kann. So muss der aufgeregte Hund, der ein Stück Wild aufgestöbert hat, nicht vor dem Ableinen absitzen.

Hundebesitzer, die gerne gemeinsam mit ihrem Vierbeiner zum Joggen gehen, verwenden eine Joggingleine. Es handelt sich dabei um einen Bauchgurt, der verstellbar ist. Dies ermöglicht es dem Hundehalter, die Hände und Arme frei mit dem Körper bewegen zu können.

Für Autofahrten gibt es für Hunde eine Sicherungsleine. Dabei wird der Karabiner der Leine am Brustgeschirr oder Halsband befestigt, und mit einem Stecksystem ins Gurtschloss des Autositzes gesteckt.

Professionelle Gassi-Geher, die mit mehreren Hunden unterwegs sind, schwören auf die Multileine. Sie besteht aus einem Handstück und einer Leine, die sich in mehrere einzelne Leinen aufteilt. Jede dieser Einzelleinen hat einen Karabiner. Voraussetzung für den Einsatz ist, dass sich die Hunde verstehen und über einen Grundgehorsam verfügen, sonst endet der Spaziergang im Chaos.

Auch interessant: Warum zieht mein Hund an der Leine und wie gewöhne ich es ihm ab?

Manchem Vierbeiner macht es großen Spaß, am Fahrrad mitzulaufen. Damit er nicht unter die Räder oder in die Speichen gerät, kann man eine Fahrradleine anbringen. Es handelt sich dabei um eine Kurzleine, die auf einer Seite einen Karabiner hat, an dem das Halsband oder das Brustgeschirr befestigt wird, an der anderen Seite ist eine starre Verbindung, die dafür sorgt, dass der Hund genügend Abstand hält.

Früh übt sich! Für Welpen gibt es spezielle Welpenleinen, die nicht länger als 1,50 Meter und aus besonders weichem und leichtem Material verarbeitet sind. Sie bestehen häufig aus Nylon, geflochtenen Stoffstreifen oder Filz.

Fazit

Eine Führ- und eine Schleppleine gehören zur Grundausstattung eines Hundebesitzers. Leinen für spezielle Anforderungen kann man sich bei Bedarf und nach gründlicher Beratung anschaffen.

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Quellen

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