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Pfote drauf!

Was die Bindung zwischen Mensch und Hund stärkt

Frau mit Dalmatiner
Wer einen Hund hält, wünscht sich eine enge Bindung zu dem Tier – doch um diese aufzubauen, gilt es einige Dinge zu beachten Foto: Getty Images
Porträt-aufnahme von PETBOOK-Redakteurin Natalie Dekcer mit Katze auf Arm
Freie Autorin

18.09.2022, 08:15 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Ein Hund, der eine enge Bindung zu Herrchen bzw. Frauchen hat, orientiert sich an „seinem“ Zweibeiner. Das zeigt sich beispielsweise in (vermeintlichen) Gefahrensituationen. Wenn etwa während der Gassirunde ein lauter Knall ertönt oder ein fremder Vierbeiner angestürmt kommt, sucht der Hund Schutz bei seiner Bezugsperson. Das Tier drängt sich dann zum Beispiel zwischen die Beine seines Halters, weil es weiß, dass es dort sicher ist. Dieses Verhalten kann als Zeichen für eine gute Mensch-Tier-Bindung gewertet werden. Doch wie baut man diese überhaupt auf?

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Der Rückruf ist ein Beispiel, an dem sich zeigt, ob ein Hund dem Menschen vertraut und eine enge Bindung zu ihm hat. Kommt das Tier auf das Kommando „Hier!“ auf schnellstem Weg zu seinem Besitzer gelaufen, ist das Verhältnis zwischen Zwei- und Vierbeiner wahrscheinlich gut. Anders sieht es aus, wenn der Hund trödelt oder einen großen Bogen läuft, wenn er von seinem Herrchen oder Frauchen gerufen wurde. Dies kann darauf hindeuten, dass die Beziehung zwischen Mensch und Tier (noch) nicht ideal ist. Dann ist es Zeit, durch geeignete Maßnahmen die Bindung zum Hund zu intensivieren. Wir erläutern, wie das funktioniert.

Bindung zwischen Mensch und Hund stärken – so klappt’s

Wer die Beziehung zu seinem Hund verbessern möchte, kann sich Rat bei einem erfahrenen Hundetrainer holen. Denn je nachdem, woher die mangelnde Bindung rührt, gibt es verschiedene Methoden, um diese aufzubauen und zu stärken. Empfehlenswert ist zum Beispiel gemeinsames Spielen und Toben. Bei Zerrspielen, Ballspielen oder Futtersuchspielen verbringen Mensch und Tier viel Zeit zusammen und kommen einander näher. Sobald der Hund die Grundkommandos sicher beherrscht, kann die Bindung durch Hundesport weiter ausgebaut werden – etwa bei Agility, Dogdance oder Flyball.

Sofern das Haustier nicht allzu ängstlich ist und grundsätzlich Nähe zulässt, kann auch gemeinsames Kuscheln die Bindung zwischen Mensch und Hund stärken. Kraulen und streicheln Sie Ihren Liebling, aber respektieren Sie seine Grenzen. Und was ist mit dem „Bestechen“ durch Leckerlis? Hier gilt: Sucht ein zurückhaltender Hund freiwillig Ihre Nähe, kann dies mit einem kleinen Snack belohnt werden. Allerdings sollten Sie nicht versuchen, die Liebe Ihres Vierbeiners zu erkaufen. Zu viele Leckerlis sind nämlich nicht nur ungesund. Sie bringen einen ängstlichen, aber gefräßige Hund womöglich in eine unangenehme Zwickmühle.

Gut zu wissen: Ein wichtiges Mittel, um die Bindung zum Hund zu stärken, ist die Kommunikation. Dazu sollten Sie lernen, die Signale Ihres Lieblings richtig zu deuten. Gleichzeitig sollten Sie als Halter möglichst eindeutige Kommandos geben und bei der Erziehung stets konsequent sein. So lernt der Hund, dass er sich auf Sie verlassen kann.

Wie lange braucht ein Hund, um Vertrauen aufzubauen?

Am leichtesten baut ein gut sozialisierter Welpe Vertrauen auf. Wenn das Hundebaby aus einer verantwortungsvollen Zucht stammt, hat es in seinen ersten Lebenswochen alles mitbekommen, um problemlos eine gute Bindung zu seinem neuen Rudelführer einzugehen. Beim Züchter sollte der kleine Hund bereits das Leben in einer Familie kennengelernt haben – idealerweise an der Seite von Kindern und anderen Haustieren. Hat ein Hund gute Startbedingungen ins Leben, wird er innerhalb weniger Tage oder Wochen Vertrauen zu seiner neuen Bezugsperson aufbauen.

Anders verhält es sich mit Hunden aus dem Tierschutz. Hier kommt es darauf an, welche individuellen Erfahrungen ein Vierbeiner in seinem bisherigen Leben gesammelt hat. Ein Hund, der allein im Zwinger gelebt hat oder von seinem Vorbesitzer geschlagen wurde, wird wahrscheinlich Probleme haben, Vertrauen zu fassen. Derartig traumatisierte Tiere gehören in erfahrene Hände. Sie brauchen viel Geduld, um ihr Misstrauen gegenüber dem Menschen abzulegen. Nichtsdestotrotz haben sie natürlich eine zweite Chance verdient – auf ein glückliches Leben und eine gute Bindung zu ihrem neuen Halter.

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Quellen

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