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Staatshund von South Carolina

Warum der Boykin Spaniel als lernfreudiger Familienhund punktet

Boykin Spaniel
Der Boykin Spaniel gilt als besonders freundlich und menschenbezogen. Foto: Getty Images/BestSide
Porträtbild Mareike Schmidt
Werkstudentin

18. Juni 2025, 9:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Klein, braun und voller Energie: Der Boykin Spaniel begeistert nicht nur passionierte Jäger, sondern auch aktive Familien mit seiner klugen, freundlichen und lernfreudigen Art. Als echter Allrounder meistert er Aufgaben an Land wie im Wasser – eine Fähigkeit, die ihm dank seiner Schwimmhäute buchstäblich in die Pfoten gelegt wurde.

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Der Boykin Spaniel ist ein mittelgroßer, vielseitig einsetzbarer Jagd- und Familienhund aus den Südstaaten der USA. Ursprünglich gezüchtet, um Jäger in den sumpfigen Gebieten South Carolinas zu unterstützen, hat er sich dank seines freundlichen Wesens, seiner hohen Intelligenz und ausgeprägten Lernbereitschaft längst auch als liebevoller Begleithund etabliert. Sein Name geht auf Lemuel Whitaker Boykin zurück, der aus einem Streuner mithilfe gezielter Kreuzungen eine leistungsfähige, kompakte und wasserfeste Jagdrasse formte. Heute überzeugt der Boykin Spaniel mit seinem zuverlässigen Wesen, seinem ausgeprägten Apportiertrieb und einer ausgeglichenen Mischung aus Arbeitsfreude und Familiennähe – ideal für sportliche Halter, die seinem Energielevel gerecht werden können.

Herkunft

Die Ursprünge des Boykin Spaniels liegen im US-Bundesstaat South Carolina zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Als Alexander L. White einen kleinen, streunenden Spanieltyp – genannt „Dumpy“ – adoptierte, erkannte er dessen Jagdtalent und übergab ihn seinem Jagdpartner Lemuel Whitaker Boykin zur Ausbildung. Boykin begann mit gezielten Kreuzungen, unter anderem mit American Water Spaniel, Cocker Spaniel, English Springer Spaniel und Chesapeake Bay Retriever. Ziel war ein kleiner, leistungsstarker Jagdhund, der auf kleinen Booten Platz findet und zugleich exzellent im Wasser apportiert.

1977 gründete die Familie Boykin die Boykin Spaniel Society, deren Zuchtbuch 1980 geschlossen wurde. Die Anerkennung durch den American Kennel Club (AKC) erfolgte 2009. Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) erkennt die Rasse bis heute nicht an, der United Kennel Club (UKC) allerdings schon. Seit 1984 ist der Boykin Spaniel offizieller Staatshund von South Carolina.

Aussehen & Fell

Der Boykin Spaniel ist kompakt gebaut und leicht rechteckig proportioniert. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 39 bis 46 Zentimeter bei 13 bis 18 Kilogramm, Hündinnen 36 bis 42 Zentimeter bei 11 bis 16 Kilogramm. Charakteristisch sind die hängenden, mittellang behaarten Ohren und die gut ausgeprägten Schwimmhäute zwischen den Zehen – ein klarer Hinweis auf seine wasserorientierte Herkunft.

Sein Fell ist mittellang, glatt bis leicht gewellt und besteht aus wetterfester Unterwolle sowie weicherem Deckhaar. Die Farbe reicht von leberbraun bis dunkelschokoladenbraun. Kleine weiße Abzeichen auf der Brust sind erlaubt. Die Behaarung ist an Brust, Bauch, Ohren und Läufen oft dichter ausgeprägt.

Charakter & Gemüt

Der Boykin Spaniel gilt als freundlich, ausgeglichen und ausgesprochen menschenbezogen. Er zeigt sich verträglich gegenüber anderen Hunden und Kindern. Wenn er früh sozialisiert wird, kann er auch mit Katzen harmonieren. Sein Temperament ist lebhaft, jedoch nicht nervös. Als ehemaliger Jagdhelfer besitzt er einen ausgeprägten Spürsinn und eine hohe Ausdauer. Gleichzeitig ist er anhänglich und genießt das familiäre Miteinander. Seine hohe Intelligenz und starke Kooperationsbereitschaft machen ihn zu einem angenehmen Begleiter im Alltag wie im Revier.

Erziehung

Dank seiner Intelligenz und seines Arbeitswillens ist der Boykin Spaniel gut erziehbar. Konsequenz, positive Verstärkung und geistige Auslastung sind der Schlüssel zu erfolgreichem Training. Frühzeitige Sozialisation – insbesondere mit anderen Haustieren – wird empfohlen. In der Hundeschule zeigt er sich aufmerksam und lernbereit. Sein „will-to-please“ erleichtert die Grunderziehung, doch sein Jagdtrieb erfordert in neuen Umgebungen eine verlässliche Leinenführigkeit und sicheren Rückruf.

Richtige Haltung & Pflege

Der Boykin Spaniel benötigt täglich mehrere Stunden Bewegung – daher bieten sich Spaziergänge, Joggingrunden oder Schwimmeinheiten an. Hundesportarten wie Mantrailing oder Apportierspiele fördern zusätzlich seine geistige Auslastung. Er eignet sich sowohl für das Landleben als auch für aktive Halter in der Stadt, sofern genügend Auslauf gewährleistet ist.

Seine Fellpflege ist moderat: Ein- bis zweimal bürsten pro Woche genügen. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Ohren, da Hängeohren anfällig für Entzündungen sind. Auch Krallen, Zähne und Augen sollten regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden.

Ernährung

Der Boykin Spaniel benötigt eine ausgewogene, proteinreiche Ernährung. Ob Trockenfutter, Nassfutter oder BARF – entscheidend ist die Qualität und die individuelle Anpassung an Gewicht, Aktivitätslevel und Alter. Die Futterration sollte regelmäßig überprüft und an Bewegungsphasen angepasst werden, um Über- oder Untergewicht zu vermeiden. Leckerli als Trainingsbelohnung können Teil der Tagesration sein. Wasser muss stets in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Trotz insgesamt robuster Gesundheit bestehen rassetypische Risiken. Dazu zählen Hüftdysplasie, Patellaluxation, Degenerative Myelopathie, Collie Eye Anomaly und Grauer Star. Auch Exercise-Induced Collapse (EIC) – eine potenziell lebensgefährliche Belastungstoleranz kann vorkommen. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sowie DNA-Tests bei Zuchthunden sind unerlässlich, um genetisch belastete Linien auszuschließen.

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Der Boykin Spaniel im Überblick

  • Größe: Rüden 39–46 cm, Hündinnen 36–42 cm
  • Gewicht: Rüden 13–18 kg, Hündinnen 11–16 kg
  • Fell: Mittellang, glatt bis gewellt, mit Unterwolle
  • Farbe: Brauntöne (Leber- bis Schokoladenbraun), Brustfleck erlaubt
  • Charakter: Freundlich, intelligent, arbeitsfreudig, familienbezogen
  • Eignung: Für aktive Familien, jagdlich ambitionierte Halter, auch für Anfänger mit Engagement
  • Pflegeaufwand: Mäßig, Ohrenpflege besonders wichtig
  • Besonderheit: Schwimmhäute zwischen den Zehen, idealer Wasserhund
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