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Magen-Darm-Probleme

Welche Hausmittel helfen meinem Hund bei Durchfall?

Ein Hund hockt sich auf der Wiese hin, um sein Geschäft zu erledigen.
Wenn ein Hund Durchfall hat, kann die Gassirunde auch mal länger dauern Foto: Getty Images
Janina Mild Freie Autorin

18.10.2022, 06:19 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die meisten Hundebesitzer müssen es schon früh erfahren: Durchfall bei Hunden ist keine Seltenheit und kommt oft bereits im Welpenalter vor. Eine Durchfallerkrankung ist unschön – und kann sowohl harmlose als auch ernste Ursachen haben. In jedem Fall können Hausmittel dabei helfen, die Verdauung des Vierbeiners wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

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Vor allem frisch gebackene Hundebesitzer stehen oft vor der Frage, ob der abgesetzte Kot ihres Hundes bereits als Durchfall zu werten ist. Generell ist von Durchfall die Rede, sobald das Tier einmalig oder aber auch übermäßig oft, also mehr als dreimal täglich, Kot ablässt. Dieser ist statt fest und geformt meist in der Konsistenz dünner, breiiger und schleimiger ist als normal. Sogar wässrige Ausscheidungen sind bei Durchfall nicht ungewöhnlich.

Beobachtet man eine solche Entwicklung, sollte man sich zuerst überlegen, welche Ursachen der Durchfall haben könnte. Die meisten Gründe sind eher harmlos. Dann verschwindet der Durchfall innerhalb weniger Tage wieder. Das kann etwa die Aufregung eines Hundes durch eine ungewohnte Situation sein, neues Futter oder auch der übermäßige Verzehr von Leckerlis.

Mögliche Ursachen für Durchfall bei Hunden sind häufig aber auch Magen-Darm-Infekte, Würmer, Allergien, verschluckte Fremdkörper, Medikamente oder verunreinigtes Trinkwasser. Wird der Durchfall nach zwei Tagen nicht besser, sollte man einen Tierarzt aufsuchen, um schlimmere Ursachen und Erkrankungen auszuschließen.

Besonderen Vorsicht gilt bei Welpen oder älteren Hunden. Diese trinken häufig zu wenig und trocknen daher schnell aus. Hier sollte gesondertes Augenmerk auf das Trinkverhalten bei Durchfall gelegt werden!

Durchfall bei Hunden – die häufigsten Symptome

Neben flüssigem, schleimigem und manchmal sogar blutigem Kot kann Durchfall bei Hunden mit einer Reihe weiterer Symptome einhergehen. Zeigt der Hund ein unübliches Verhalten, wirkt zurückgezogen, unruhig oder verängstigt, kann man davon ausgehen, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Ursachen dafür können dann unter anderem Schmerzen im Magen-Darm-Trakt oder Fieber sein. Beobachtet man solche Symptome länger als zwei Tage, ist ein Besuch beim Tierarzt auf jeden Fall zu empfehlen.

Folgende Anzeichen sollten Hundebesitzer aufmerksam machen:

  • Wässriger oder schleimiger Kot
  • Blutiger Durchfall
  • Abgeschlagenheit
  • Unruhe
  • Futter- und Wasserverweigerung
  • Erbrechen
  • Zittern
  • Fieber

Auch interessant: Giardien bei Hunden – Symptome, Ursachen und Behandlung

Durchfall bei Hunden – diese Hausmittel helfen

Strenge Diät

Das wohl einfachste Hausmittel bei Durchfall ist eine strenge Diät in den ersten 24 Stunden nach Beginn der Krankheit. Dadurch wird der Magen-Darm-Bereich schonend entleert. Das natürliche Gleichgewicht kann sich wieder regulieren. Allerdings sollte der Vierbeiner keinesfalls länger als zwei Tage fasten müssen, denn dadurch können anderweitige gesundheitliche Folgen auftreten. Dringend notwendig ist es zudem, dem Hund während seiner Diät möglichst viel Flüssigkeit einzuflößen. Denn durch den Verzicht auf Nahrung und den Durchfall entsteht ein noch größerer Bedarf an Flüssigkeit als normalerweise.

Kamillentee

Damit der Körper des Hundes während der Krankheit nicht dehydriert und sich Magen und Darm erholen können, bietet sich ein leichter Kamillentee an. Dieser ist für den Organismus besser verträglich als Trinkwasser und hat zudem heilende Eigenschaften, welche dem Körper guttun. Allerdings kann es sein, dass sich der Hund erst an den ungewohnten Geschmack gewöhnen muss, dies geschieht in der Regel aber recht schnell.

Abgekochtes Trinkwasser

Leidet ein Hund unter Durchfall, ist es außerdem ratsam, sein Trinkwasser abzukochen. Vor allem, wenn er die Aufnahme von heilendem Kamillentee verweigern sollte, ist dies die nächstbeste Möglichkeit, den Hund zum Trinken zu animieren. Da abgekochtes Trinkwasser von allen Verunreinigungen, Bakterien und Viren befreit ist, eignet es sich besser zur Behandlung von Durchfall als das übliche Wasser aus dem Wasserhahn.

Einem Liter abgekochten Trinkwasser kann auch eine Elektrolytlösung untergemischt werden. Diese lässt sich aus 3 – 4 Teelöffeln Traubenzucker, einem halben Teelöffel Speisesalz, einem halben Teelöffel Backpulver sowie einem halben bis dreiviertel Teelöffel Kaliumchlorid aus der Apotheke selbst herstellen.

Aktivkohle

Tabletten mit Aktivkohle gehören auch bei Menschen zu den bewährtesten Hausmitteln gegen Durchfall. Auch wenn der eigene Hund Durchfall hat, kann man ihm eine Kohletablette verabreichen. Diese entzieht dem Darm Giftstoffe, sodass der Durchfall normalerweise innerhalb weniger Tage wieder verschwindet. Zuvor sollte man allerdings mit einem Tierarzt Rücksprache halten, um die richtige Dosierung festzustellen.

Auch interessant: 4 Naturheilmittel für Hunde, die bei leichten Erkrankungen helfen

Morosche Karottensuppe

Unter Hunde-Kennern gilt eine Suppe aus Karotten und einer kleinen Prise Salz als Wundermittel, denn durch die darin enthaltenen Inhaltsstoffe kann sich die Darmwand schneller erholen. Die Ausbreitung von Bakterien wird verhindert, indem man dem Hund die Suppe in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt verabreicht. Aufgrund des hohen Zuckergehalts in Karotten sollte man diese „Suppen-Kur“ jedoch nur einen Tag lang durchführen.

Schonkost

Nachdem der Hund einen Tag strenge Diät eingehalten hat, kann man entweder mit der Moroschen Karottensuppe oder mit anderer Schonkost beginnen. Typisches Hundefutter ist bei Durchfall tabu, ebenso wie fleischhaltige Produkte und Leckerlis. Stattdessen sollte man auf verträgliche Lebensmittel achten und diese in kleinen, gut verdaulichen Portionen anbieten. Erst nachdem sich eine Besserung eingestellt hat, kann man dem Futter wieder Fleischprodukte, wie etwa gekochtes Hühnchen, beifügen.

Diese Schonkost hilft bei Durchfall:

  • Magerquark
  • Hüttenkäse
  • Gekochter Reis
  • Gekochte Kartoffeln
  • Gekochte oder geriebene Möhren
  • Geriebener Apfel
  • Gekochte Haferflocken
  • Gekochtes Hühnchen

Ballaststoffe

Handelt es sich um einen länger anhaltenden Durchfall, der keine ernste Ursache hat, kann man seinem Hund vorübergehend Ballaststoffe zufüttern. Dadurch wird die Darmflora wieder aufgebaut und die Konsistenz des Kots normalisiert sich. Ballaststoffe kommen beispielsweise in Haferflocken in größeren Mengen vor, diese können auch zur Vorbeugung hin und wieder dem Futter untergemischt werden. Alternativ eignen sich auch ballaststoffhaltige Nahrungsergänzungsmittel, die als Kur verabreicht werden können.

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Quellen

Themen Hundekrankheiten
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