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Französischer Jagdhund

Eignet sich der Basset Fauve de Bretagne wirklich nur für Jäger?

Der Basset Fauve de Bretagne ist am besten in einem ländlichen Umfeld aufgehoben, wo er viel Platz zum Toben hat. 

Source: NHPA@NHPA.co.uk
Der Basset Fauve de Bretagne ist am besten in einem ländlichen Umfeld aufgehoben, wo er viel Platz zum Toben hat. Source: NHPA@NHPA.co.uk Foto: picture-alliance / NHPA/photoshot | YVES LANCEAU
Dennis Agyemang
Redakteur

28. Mai 2025, 18:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Klein, wendig und voller Jagdpassion: Der Basset Fauve de Bretagne ist ein echter Vollblutjäger, der nicht nur bei der Arbeit im Gelände glänzt, sondern auch als anhänglicher Familienhund überzeugt. Trotz seiner gedrungenen Statur ist er erstaunlich schnell und ausdauernd. Seine fröhliche Art, gepaart mit einer ordentlichen Portion Eigensinn, macht ihn zu einem besonderen Begleiter – aber nur für Menschen, die seinem Temperament gewachsen sind.

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Der Basset Fauve de Bretagne gehört zu den ältesten französischen Jagdhunderassen und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Ursprünglich zur Kaninchenjagd gezüchtet, zeigt dieser niederläufige Laufhund auch bei anspruchsvollerem Wild wie Fuchs oder Reh seine Klasse. Mit einer Widerristhöhe von 32 bis 38 cm und einem Gewicht von 16 bis 18 kg ist er ein handlicher, aber äußerst robuster Hund.

Seine Leidenschaft für die Fährtenarbeit, seine Unerschrockenheit und sein eigenständiges Wesen machen ihn zu einem idealen Arbeitspartner für Jäger. Zugleich ist er – richtig ausgelastet – ein liebevoller, verspielter Mitbewohner, der sich gut in das Familienleben einfügt. Doch Vorsicht: Wird der starke Jagdtrieb nicht kanalisiert, übernimmt der kleine Franzose schnell das Kommando.

Herkunft

Der Basset Fauve de Bretagne entstand im 19. Jahrhundert in Frankreich als niederläufige Variante des Griffon Fauve de Bretagne. Züchter aus der Bretagne, allen voran Jean-Emmanuel Le Couteulx de Canteleu und Louis Lane, erkannten das Potenzial eines kompakteren Jagdhundes für das dicht bewachsene Gelände ihrer Heimat. Durch gezielte Kreuzungen mit Bassets wurde eine robuste, spurlautsichere Hunderasse geschaffen, die auch in unwegsamem Terrain brilliert.

Während der Griffon beinahe ausstarb, konnte sich der kleinere Basset bis heute behaupten. 1963 wurde die Rasse offiziell von der FCI anerkannt. Besonders in den 1970er Jahren erlebte der Basset Fauve de Bretagne in Deutschland einen Boom, der allerdings zeitweise zu Überzüchtungen führte. Seriöse Zuchten konzentrieren sich heute wieder auf gesunde, leistungsfähige Vertreter der Rasse.

Aussehen & Fell

Der Basset Fauve de Bretagne ist ein kleiner, kompakter Hund mit kräftigem, aber nicht schwerfälligem Körperbau. Rüden und Hündinnen erreichen eine Schulterhöhe von 32 bis 38 cm. Das Gewicht liegt im Bereich von 16 bis 18 kg. Trotz seiner kurzen Läufe ist der Basset sehr beweglich und besitzt eine lebhafte Gangart. Der Rücken ist für einen Basset relativ kurz und kräftig, die Brust breit und tief. Der Kopf ist länglich mit einem deutlichen Hinterhauptbein, die Ohren tief angesetzt, spitz zulaufend und leicht eingedreht.

Die Augen sind dunkel und ausdrucksstark. Charakteristisch ist sein raues, hartes und eher kurzes Haarkleid, das nicht wollig oder gelockt sein darf. Die Fellfarbe reicht von goldweizenfarben bis ziegelrot, wobei vereinzelt schwarze Haare toleriert werden. Weiße Abzeichen sind unerwünscht. Die sichelförmige Rute wird in der Bewegung über dem Rücken getragen und schwingt lebhaft.

Charakter & Gemüt

Der Basset Fauve de Bretagne gilt als temperamentvoll, intelligent und eigenständig. Seine Jagdleidenschaft ist ausgeprägt – ebenso seine Ausdauer und Zielstrebigkeit auf der Spur. Dennoch zeigt er sich im Alltag anhänglich, freundlich und verspielt. Er ist kinderlieb, sozial verträglich und kann gut mit anderen Haustieren auskommen.

Der kleine Franzose ist kein Hund für Gehorsamsfanatiker: Er hat einen starken eigenen Willen und trifft gerne eigenständige Entscheidungen, insbesondere bei der Jagd. Im Haus ist er jedoch ein ausgeglichener, ruhiger Mitbewohner, solange sein Bewegungsdrang und seine Neugier ausreichend befriedigt werden.

Erziehung

Die Erziehung des Basset Fauve de Bretagne erfordert Geduld, Konsequenz und Fingerspitzengefühl. Härte oder Druck führen selten zum Ziel. Vielmehr lässt sich dieser charakterstarke Hund durch eine partnerschaftliche, positive Beziehung und klare Regeln formen. Eine frühe Sozialisierung ist essenziell, ebenso wie die regelmäßige geistige Auslastung – etwa durch Fährtenarbeit oder Suchspiele. Aufgrund seines Eigensinns eignet sich die Rasse eher für erfahrene Halter als für Hundeanfänger. Konsequenz und Empathie bilden die Basis für eine erfolgreiche Erziehung.

Richtige Haltung & Pflege

Der Basset Fauve de Bretagne ist am besten in einem ländlichen Umfeld aufgehoben, wo er viel Platz zum Toben hat. Er braucht täglich mehrere Stunden Auslauf sowie geistige Herausforderungen. Ohne ausreichende Beschäftigung neigt er dazu, sich selbstständig zu beschäftigen – meist zur Überraschung seiner Menschen. Als ideal gelten jagdliche Aufgaben oder Hundesportarten wie Mantrailing oder Agility. Das Fell ist pflegeleicht und muss nur gelegentlich gebürstet werden, während der Fellwechsel intensiver betreut werden sollte. Die Hängeohren müssen regelmäßig auf Sauberkeit und Entzündungen kontrolliert werden.

Ernährung

Der Basset Fauve de Bretagne stellt keine außergewöhnlichen Ansprüche an sein Futter. Er sollte zwei ausgewogene Mahlzeiten täglich erhalten, bestehend aus hochwertigem Trocken- oder Nassfutter oder selbst zubereiteten Rationen. Wichtig sind ein hoher Fleischanteil, wertvolle Fette, Vitamine und Mineralstoffe. Aufgrund seiner Aktivität kann der Basset einen größeren Appetit entwickeln – Übergewicht sollte jedoch durch genaue Portionierung und ausreichend Bewegung vermieden werden. Frisches Trinkwasser muss jederzeit verfügbar sein.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Der Basset Fauve de Bretagne gilt als robuste, langlebige Rasse mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 11 bis 13 Jahren. Gelegentlich treten Hüftdysplasien auf. Aufgrund der hängenden Ohren besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Ohrenentzündungen, weshalb eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung unerlässlich ist.

Übergewicht kann bei Bewegungsmangel problematisch werden, lässt sich aber mit einer angepassten Fütterung und Bewegung gut verhindern. Hitze verträgt die Rasse weniger gut als Kälte, weshalb an heißen Tagen Ruhephasen im Schatten wichtig sind.

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Die Basset Fauve de Bretagne im Überblick

  • Größe: 32–38 cm Schulterhöhe
  • Gewicht: ca. 16–18 kg
  • Fell: Rau, hart, kurz
  • Charakter: Intelligent, mutig, verspielt, eigenständig, freundlich
  • Besonderheiten: Ausgeprägter Jagdtrieb, hoher Bewegungsdrang, kein Anfängerhund
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