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Shar Pei

Ein Shar Pei steht auf einer Weise
Der Shar Pei ist durch sein charakteristisches Aussehen sehr leicht zu erkennen, auch wenn die Hunderasse eher selten ist Foto: Getty Images/ marcelinopozo

Die seltene chinesische Hunderasse mit den typischen Hautfalten ist willensstark, aber ruht im Kreis seines menschlichen Rudels in sich selbst. Deshalb ist der Shar Pei auch als Familienhund geeignet und verträgt sich gut mit Kindern, auch wenn die Rasse eher kein Anfängerhund ist. Erfahrene Halter bekommen mit liebevoller Konsequenz aber einen besonders loyalen und gelassenen Hund.

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Herkunft

Der Shar Pei hat seinen Ursprung in China. Die Vorfahren der heutigen Rasse sollen schon vor 2000 Jahren als Wach- und Hofhunde eingesetzt worden sein. Hier sollten sie auch Nutztiere hüten und Ratten jagen. Bis heute hat sich der Wach- und Jagdtrieb des Shar Peis gehalten. Durch seine lange Geschichte weist die Rasse sogar im Genmaterial deutliche Unterschiede zu den meisten anderen Hunden auf. Sie wird deshalb auch als „ancient breed“ bezeichnet, also eine Rasse, die altertümlich ist und sich von anderen Rassen auch genetisch stark abgrenzen lässt. Bis Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Shar Pei immer seltener, bis ein Züchter mithilfe von US-amerikanischen Marketingexperten der bis heute seltenen Rasse zu Popularität verhalf. In Deutschland ist die Hunderasse bisher ebenfalls selten anzutreffen und es gibt nur wenige Züchter, die sich dem Shar Pei verschrieben haben. Als Familienhund und unter Liebhabern gewinnt der mittelgroße Hund aber zunehmend an Beliebtheit.

Aussehen & Fell

Der chinesische Zuchtstandard fasst das äußere Erscheinungsbild des Shar Peis sehr treffend zusammen: „Ohren wie Muscheln, die Nase wie ein Schmetterling, der Kopf groß wie eine Melone, Großmuttergesicht, der Hals wie beim Nilpferd, das Hinterteil wie beim Pferd und die Beine wie ein Drache“. Das Großmuttergesicht bezieht sich vermutlich vor allem auf die vielen Falten, die vor allem am Kopf und Hals des Hundes ausgeprägt auftreten. Dies führte auch zu dem Beinamen der Rasse: Chinesischer Faltenhund.

Besonders die Welpen sind in ein sehr faltiges Fellkleid gehüllt, das sie als heranwachsende und erwachsene Hunde aber besser ausfüllen und es sich dann größtenteils glattzieht. Shar Peis gehören zu den mittelgroßen Hunden, wobei Rüden bis zu 50 Zentimeter Schulterhöhe erreichen können. Dann sollten sie die 25 Kilogramm laut Rassestandard nicht überschreiten. Das Fell des Shar Peis ist kurz und borstig und stets einfarbig in fast allen Farben außer Weiß gehalten. Nur kleinere Schattierungen an Rücken und den Ohren sind erlaubt.

Charakter & Gemüt

Obwohl der Shar Pei als Familienhund als sehr gelassen und in sich ruhend gilt, kann er gegenüber Artgenossen sehr selbstbewusst und teilweise auch dominant auftreten. Dies kann schnell zu Rangeleien unter sich begegnenden Hunden führen, die auch gefährlich werden können. Denn der Shar Pei gilt als besonders kräftig und ist vielen kleineren Hunderassen deshalb sofort überlegen.

Als versierter Wachhund beschützt der Shar Pei sein Revier und seine Familie mit Nachdruck und muss frühzeitig lernen, wann er sein Rudel beschützen muss und wann sein selbstbewusstes Auftreten eher fehl am Platz ist. Mit Kindern und im eigenen Familienverband ist die Rasse aber gutmütig und ruhig und kann somit eine echte Bereicherung sein.

Erziehung

Das selbstbewusste und willensstarke Verhalten des Shar Peis muss frühzeitig in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Auch die Sozialisierung mit anderen Hunden ist aufgrund des ausgeprägten Revierverhaltens wichtig. Welpenspielstunde und der Besuch einer Hundeschule sind generell, beim Shar Pei aber besonders zu empfehlen. Auch den nach wie vor präsenten Jagdtrieb in Zaum zu halten, ist eine Aufgabe des Halters. Bei Shar Peis, die nicht frühzeitig das richtige Verhalten bei Spaziergängen gelernt haben, kann der Jagdtrieb so präsent sein, dass der Hund nie von der Leine gelassen werden kann.

Richtige Haltung & Pflege

Aufgrund seines starken Wachtriebs fühlt sich der Shar Pei auf einem Hof oder einem großen Grundstück am wohlsten, das er bewachen kann. Allerdings braucht er auch engen Anschluss an seine Familie und sollte deshalb auch seinen Platz im Haus haben. Als Wohnungshund ist er nur eingeschränkt zu empfehlen. Allerdings braucht der Shar Pei nicht unendlich viel Bewegung und wenn er als Wohnungshund gehalten wird, reichen ihm meist ausgiebige Gassirunden als Aktivität aus. Diese sind aber wichtig, um das bei der Rasse verbreitete Übergewicht zu vermeiden. Das kurze Fell hat keine Unterwolle und muss nur gelegentlich gebürstet werden. Viele Hundeexperten, wie Martin Rütter, warnen vor überzüchteten Shar Peis. Denn bei vielen dieser Tiere sind die Hautfalten sehr ausgeprägt. Regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Haut zwischen den ausgeprägteren Falten ist deshalb nötig, da andernfalls Entzündungen entstehen können.

Ernährung

Hochwertiges Hundefutter kann auch den Shar Pei lange bei bester Gesundheit erhalten. Dabei kommt es nicht zwingend auf den Preis an. Es empfiehlt sich, Testergebnisse für Hundefutter zu studieren und so das geeignete Futter für den Shar Pei zu finden. Wichtig sind ein hoher Proteingehalt und der Verzicht auf Zucker oder andere Süßungsmittel.

Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten

Shar Peis können bis zu 11 Jahre alt werden, allerdings ist die Idiopathische Muzinose, eine Hautkrankheit, recht verbreitet. Bei der Wahl eines Shar Peis sollte zudem auf einen seriösen Züchter geachtet werden, denn überzüchtete Tiere leiden durch herunterhängende Hautlappen, die sich leicht wund scheuern. Am besten schaut man sich die Elterntiere vorab an, denn bei einem Welpen sind die Hautfalten meist noch sehr ausgeprägt und es ist nicht immer leicht zu beurteilen, ob das Tier überzüchtet ist.

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Der Shar Pei im Überblick

  • Charakter: willensstark, loyal, dominant
  • Größe: bis zu 50 Zentimeter
  • Gewicht: bis zu 25 Kilogramm
  • Fell: kurz und borstig ohne Unterwolle, einfarbig in allen Farben außer Weiß
  • Bewegungsbedarf: moderat
  • Durchschnittliche Lebenserwartung: bis zu 11 Jahre
  • Besonderheiten: Beschützt sein Revier und seine Familie sehr nachdrücklich und kann anderen Hunden gegenüber, auf guten Züchter und moderate Faltung der Haut achten

(ms)

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